Die Bedeutung und die Herkunft des Nachnamens PLÄNITZ in Verbindung mit PLANITZ, VON DER PLANITZ, PLAUNITZ und PLANITZER
Lange Zeit habe ich überlegt, was der Nachname Plänitz, den ich eigentlich gebürtig tragen müsste, bedeutet. Die letzten zwei Wochen habe ich mich auf der Suche gemacht und dessen Bedeutung gefunden, die im Zusammenhang mit weiteren Nachnamen Planitz, von der Planitz, Plaunitz und Planitzer steht.
Recycelter Beitrag
Bei diesem Textbeitrag handelt es sich um einen Beitrag, der vor einigen Jahren geschrieben worden ist und irgendwann wieder gelöscht wurde. Dieser Textbeitrag wurde aus der Way Back Machine recycelt und neu veröffentlicht. Einige Links sind daher unter Umständen veraltet oder nicht mehr gültig. Ferner sind auch mögliche Bilder des Textbeitrags nicht mehr vorhanden.
Der Nachname Plänitz klingt so ziemlich ostdeutsch. Kein Wunder, so weist doch seine Wortendung „-itz“ auf eine örtliche Niederlassung von Mensch & Vieh zur damaliger Zeit der Slawen hin. Eine grafische Namensverteilung für Deutschland ist meist ein hilfreiches Mittel, um der Herkunft und Bedeutung eines Nachnamens auf der Schliche zu kommen.
Folgendes ist die grafische, absolute bzw. relative Verteilung des Nachnamens Plänitz in Deutschland.
Auf beiden Grafiken erkennt man, dass eine starke Konzentration im Bundesland Sachsen erkennbar ist und zwar genauer bei den beiden Landkreisen Döbeln und Meißen; aber auch im Zwickauer Land (dazu gleich mehr). Doch was findet sich bei den beiden Landkreisen Döbeln und Meißen?
Google schafft hier schnell Hilfe: Man findet das Dorf Planitz als Ortsteil der Gemeinde Käbschütztal im Landkreis Meißen. Die Konzentration der Verteilung des Nachnamens Plänitz verweist auf diesen Ortsteil. Planitz (Käbschütztal) hat nur ca. 150 Einwohner und wird erstmals im Jahr 1264 als Plauneuuiz erwähnt. Im Jahre 1287 wird ein Martinus de Plawenitz erwähnt. Der Ortsname entwickelte sich folgend über Plawanwicz (1334), Plawnicz (1466) und Blanicz (1551) zu Planitz im Jahr 1791.
In diesem Ortsteil Planitz (Käbschütztal) lebte im früheren Mittelalter das vogtländische Adelsgeschlecht Planitz. Ein Ludovicus de Plavniz wird am 8. Dezember 1192 in Merseburg erstmals urkundlich erwähnt, mit diesem beginnt auch die direkte Stammreihe. Von diesem Adelsgeschlecht stammt der Nachname von der Planitz ab. Aber auch der Nachname Planitz könnte im Laufe der Jahrhunderte als Abwandlung der Benennung des Adelsgeschlecht von der Planitz bzw. als Nennung des Ortsnamens Planitz abstammen. Desgleichen gilt auch für den Nachnamen Plänitz, wobei sich der Buchstabe A zu einem Ä wandelte; vermutlich aufgrund einer sprachlichen Gegebenheit.
Vom einstigen Adelsgeschlecht von der Planitz gibt es heute noch nachweisbare, aber wenig lebende Nachkommen mit dem Nachnamen von der Planitz. Eine grafische Namensverteilung in Deutschland macht in diesen Fall leider keinen Sinn. Der Nachname Planitz kommmt in Deutschland hingegen es häufiger vor und ist in ganz Deutschland ohne erkennbarer Konzentration verteilt, wie es folgende Grafiken belegen.
Was ist aber die sprachliche Bedeutung des Nachnamens Planitz und des gleichnamigen Ortsteils im Käbschütztal? Der Name Planitz kommt aus der slawischen Sprache und entstammt dessen slawischen Wort plaw. Dieses Wort bedeutet sinngemäß „Schwemmbach“ oder „herabfließender Wasserlauf“. Es ist kein Wunder, denn in der Nähe von Planitz im Käbschütztal fließt der so genannte Planitzbach.
Im Übrigen hat der sehr seltene, deutsche Nachname Plaunitz ebenfalls eine sehr nahe Verwandtschaft zum Namen Planitz. Dem Nachnamen Plaunitz liegt noch eine der älteren Formen von Planitz zugrunde, z. B. Plavniz (1192) oder Plawnicz (1466). Dieser Nachname ist jedoch sehr, sehr selten und nicht einmal im deutschen Telefonbuch verzeichnet.
Der Ortsteil Planitz (Käbschütztal) ist jedoch nicht die einzige Ortschaft in Sachsen, dessen Ortsname auf dem slawischen Wort plaw zurückgeht. So diente das Wort auch als Basis des Namens der Kreisstadt Plauen nahe Zwickau, dem Stadtteil Plauen von Dresden oder dem ehemaligen Stadtteil Planitz von Zwickau.
Und genau dem ehemaligen Stadtteil Planitz von Zwickau, der vor dem Jahr 1944 eine eigenständiges Stadt war, entstammt der Nachname Planitzer. Jemand aus dieser Stadt wurde Planitzer genannt, ähnlich wie ein Berliner aus Berlin, ein Bremer aus Bremen oder ein Hamburger aus Hamburg. Eine grafische Verteilung des Nachnamens Planitzer bestätigt die Annahme durch die Konzentration im Zwickauer Land.
Natürlich kann aber auch der ehemalige Stadtteil Planitz in Zwickau als Quelle des Nachnamens Plänitz gedient haben, denn – wie am Anfang des Beitrags kurz abgedeutet – findet sich auch eine kleine erkennbare Konzentration im Zwickauer Land wieder.
Neueste Kommentare