Ich und die ACHENBACHs

Dieser Tage habe ich mich ein wenig mit dem wittgensteinischen Geschlecht und dem Familiennamen ACHENBACH beschäftigt. Folgender Artikel gibt einen einfachen Überblick über die Anfänge der ACHENBACHs und den Ortschaften mit dem Namen Achenbach wieder und wie ich in Relation mit meinen Ahnen in den weiten Ahnenstammbaum der ACHENBACHs reinpasse.

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Die Ortschaften

Auf der Erde gibt es drei Ortschaften. Zwei davon befinden sich in Deutschland und eine in den USA:

  • Achenbach (Siegen), ein Stadtviertel von Siegen in Nordrhein-Westfalen
  • Achenbach (Breidenbach), ein Ortsteil von Breidenbach in Hessen
  • Achenbach (Connecticut), ein Ortsteil von Middletown in Middlesex County, Connecticut, USA

Das Stadtviertel Achenbach in Siegen hatte seinen Vorläufer durch den Hof Achenbach, welche im Ortskern des heutigen Stadtviertels lag. Im Jahr 1307 wurde der Name im Zusammenhang mit dem Hof „Achenbach“ erwähnt. Eine frühere, überlieferte Namensform ist Achinbach. Namensgeber ist offenbar der kleine Fluss Achenbach, welcher durch das heutige Stadtviertel fließt.

Der Hof Achenbach ist dabei Ausgangspunkt der meisten heutigen Personen, die den Familiennamen Achenbach tragen. Gegründet und wirtschaftlich wurde der Hof Achenbach von den damaligen reichen vornehmlichen Besitzern „von Achenbach“.

Eine weitere Ortschaft mit dem Namen Achenbach ist der gleichnamige Ortsteil von Breidenbach in Hessen. Das genaue Alter Achenbachs ist nicht bekannt. Vermutlich fand eine erste Besiedlung bereits im oder um das 10. Jahrhundert statt. Die urkundliche Ersterwähnung soll aus dem Jahr 1307 im „Hessisches Urkundenbuch“ von Arthur Wyß stammen. Dort wird der Dorfname als „Achinbach“ geschrieben. In Aufzeichnungen aus den folgenden Jahrhunderten finden sich auch „Achimbach“ (1395), „Hachenbach“ (1429) und seit 1783 durchweg Achenbach. Achenbach war 1360 im Besitz der Familie von Romrod; seit 1395 war es hessisches Lehen der Familie von Breidenbach und gehörte damals zum Gericht Melsbach. Direkter Namensgeber dieses Ortsteils ist auch hier wieder ein Fluss namens Achenbach.

Es ist allerdings interessant zu wissen, ob es einen direkten Bezug zwischen Achenbach bei Siegen und Achenbach bei Breidenbach gibt. Sind ein Teil der Bewohner des Hofs Achenbach damals weitergezogen und haben eines gleichnamiges Dorf gegründet oder hat sich der Ortsnamen dieser Ortschaften unabhängig voneinander entwickelt?

Die dritte Ortschaft mit dem Namen Achenbach liegt in den USA. Genauer gesagt ist es ein Ortsteil der Stadt Middletown in Middlesex Country des amerikanischen Bundesstaates Connecticut. Diese Ortschaft ist eine recht junge Ortschaft. Sie entstand erst in Ende der Siebziger Jahre. Damals machten man sich Gedanken über neue Gebietserschießungen für die Stadt Middlesex. Westlich der Stadt gab es ein Fläche, die den Namen Westlake trug. Dort sollten neue Wohngemeinschaften gebaut werden. Für die Erbauung zog man den Architekten George Achenbach heran. Dieser entwarf dann ein architekturischen Entwurf zur Bebauung der Straßen in Häuser. Aus Dank und Anerkennung wurde der Ortsteil nach ihm benannt: Achenbach. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind die Wurzeln von George Achenbach in die Region um Siegen-Wittgenstein zurückzuführen.

Die Anfänge der ACHENBACHs

Alle folgenden Information entstammen von Kurt Schutte: Über das Siegerländer Adelsgeschlecht von Achenbach 1234-1430. In: Familienzeitung des Geschlechtes Achenbach (herausgegeben vom Familienverband Achenbach) Bd. 1, Heft 2 (Dez.1970), S. 1.4 (1) unter Berufung auf ASV (Heinrich von Achenbach: „Aus des Siegerlandes Vergangenheit“, Siegen 1898).

Die Anfänge der Erwähnung des Familiennamens Achenbach reichen weit in die goldene Ära des Mittelalters hinein. Die ersten namentlichen Erwähnung eines Achenbachs finden sie in den Jahren 1234, 1300, 1307, 1332, 1337, 1340, 1342, 1351, 1361, 1364 und 1419 wieder.

Die allererste Erwähnung von Achenbach stammt dem Jahr 1234. Als Familienname soll „Achenbach“ im Siegerland erstmals im Jahre 1234 durch die Person Heinrich von Achenbach aufgetaucht sein. Heinrich von Achenbach soll demnach bei einer zu Protokoll genommenen Rechtshandlung ein Zeuge gewesen sein oder aber es soll sich bei dieser Urkunde handeln um die „Verlehnung von Grundstücken bei Ahrweiler an die Abtei Steinfeld durch den Ritter Heinrich von Achenbach“ handeln.

Die nächste zeitlich nachweisbare Erwähnung stammt aus dem Jahr 1300. Am 14. Februar 1300 hatte ein Ritter namens Godbert von Achenbach einen Erbanteil von Land & Gut erhalten. Godbert von Achenbach gehört zu den Erben des Gerhard Edler von Greifenstein. Die von Greifenstein besaßen zudem Güter im Siegerland und im freien Grund Selbach.

Die nächste und wahrscheinlich bekannteste Erwähnung in Verbindung mit Gyso von Achinbach bzw. Achenbach (hier in den alterstypischen Form Achinbach) aus dem Jahr 1307. Am 26. Febr. 1307 tritt Gyso von Achenbach neben Henrich, dem Graf von Nassau und von Wedechensteyn (= Wittgenstein) und anderen Siegerländer Adligen als Zeuge beim Verzicht des Ritters Denhard von Hundem auf den Hof zu Anzefahr.

Weitere namentliche Erwähnungen sind:

  • Arnolt von Achenbach (urk. genannnt 1318, 1332): 1318 ist ein Arnold von Achenbach Zeuge. Am 3. oder 8. September 1332 verkaufen die Brüder Volbracht und Johann von Selbach Rechte an der Grafschaft Wittgenstein an den Grafen Siegfried von Wittgenstein. Zeuge ist neben Heinrich von Hohenvels und Druitwin von Durenbach ein Arnolt von Achenbach.
  • Brün von Achenbach (urk. 1337 als Lehensträger): Am Montag vor dem Valentinstag 1337 überträgt Friedrich Waldbote von Waldmannshausen an Graf Otto von Nassau verschiedene Lehen, u. a. auch ein Lehen des Brün von Achenbach.
  • Dietrich von Achenbach (urk. 1340; vermutlich Stammvater der beiden Linien Achenbach, der Wittgensteiner sowie der Siegerländer Linie): „Dietrich von Achenbach hatte als Lehen von den von Wildenberg und später von deren Nachfolgern, den von Hatzfeld, den Dornhof bei Sassmannshausen im Wittgensteinschen und von den von Bicken als Lehen einen Hof zu Feuersbach und verschiedene Zehnten. Da diese Lehen sich später geteilt sowohl im Besitz der Wittgensteiner Linie der von Achenbach als auch beim Verkäufer der Siegerländer Linie finden, ist Dietrich wahrscheinlich der gemeinsame Ahne der später lebenden von Achenbach.“
  • Symon von Achenbach (1342): Am 11. Januar 1342 verkaufen Symon von Achenbach und seine Frau Lucard das Gut Heimbach im Gericht Heimbach (= Bürgermeisterei Engers) an den Ritter Johann von Brunisberg. Am 21. November 1342 wird in einer Urkunde, die denselben Verkauf betrifft eine andere Schreibweise verwandt: Symon von Hachinbach.
  • Rorich (Roderich) von Achenbach (1361)
  • Hepe von Achenbach (1364)
  • Mechtel von Achenbach (1419)

Manche Genealogen, die sich mit den ACHENBACHs verbunden fühlen, stufen diese Ansammlung der namentlich genannten Personen als so genannte 1. Generation ein. Ein genealogischer Bezug dieser frühesten ACHENBACH-Vertreter kann leider nicht gefunden werden, da es keine Auszeichnung sind. Und falsch es solche gab, sind diese längst zu Staub und Asche zerfallen. Zudem sind die frühestens ACHENBACHs in der vorhergehenden Zeit chronologisch weit gestreut, so dass es noch weitere Familiengeneration bedarf, um überhaupt eine genealogische Verbindung aufschlagen zu können.

Mit dem Beginn der 2. Generation der ACHENBACH ändert sich mit dem Auftreten von Konrad (Cuntze) von Achenbach die Szene. In dieser Zeit beginnt man schon, gewisse Auszeichnung über das Leben und Wirken einer Person zu führen; anfangs noch sporadisch, was sich aber im Laufe der Zeit sich verbessert. Diese Tatsache stellt sich als enormer Vorteil heraus.

Durch heutige Nachforschung und Überprüfungen kann gesagt werden, dass Konrad (Cuntze) von Achenbach definitiv der Stammvater der meisten ACHENBACHs auf der Welt ist. Von ihm gehen viele ACHENBACHs aus, die sich im Laufe der Jahrhunderte über die ganze Welt verbreiteten. Im so genannten Achenbach Register Report findet sich eine umfassende Auflistung sehr vieler bekannten ACHENBAHNs als Nachkommen des einstigen Konrad (Cuntze) von Achenbach wieder.

Die ACHENBACHs als meine Ahnen

In meinen Ahnenbaum finden sich einige, wenige ACHENBACHs. Der Spitzen der ACHENBACHS in meinem Ahnenbaum ist Paul Achenbach. Er wurde vermutlich um 1605 in Laasphe (die heutige Stadt Bad Laasphe) geboren und verstarb noch vor dem Jahr 1675 in Hesselbach. Sein Wohnort war das Haus „Christs“ in Hesselbach (Bad Lassphe) gewesen. Von Beruf her war er Kapellenmeister und Kastenmeister (1651).

Leider trübt ab hier die Sache ein wenig. Abgehend von Paul Achenbach lässt sich keine weitere genealogische Verbindung zu anderen, bereits bekannten ACHENBACHs im Achenbach Register Report feststellen. Es wird zwar von wenigen Quellen behauptet, die man im Internet finden kann, dass ein Jost Achenbach (?1585 – ?1625 in ?Laasphe) der Vater von Peter Achenbach sei, jedoch hat diese Quelle klar eine Minderheit und muss mit Vorsicht aufgefasst, da es offensichtlich noch kein historischer Beleg bekannt ist (z. B. ein Kirchenbuch).

Im Achenbach Register Report selbst gibt es einen Paul Achenbach als Sohn eines Franz Achenbach, der zudem in der ungefähr gleichen Zeitraum gelebt hat wie der Paul Achenbach aus meinem Ahnenbaum. Jedoch sind der Name der Frau und die Namen/Anzahl der Kinder von Paul Achenbach komplett unterschiedlich. Zudem lies sich kein Jost Achenbach im Achenbach Register Report finden, der in der möglichen Seite lebte wie sein äquivalentes Gegenstück aus meinem Ahnenbaum.

Somit bleiben alle weiteren Spuren einer möglichen genealogischen Verbindung zu den ACHENBACHs aus Siegen verwischt.


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Michael de Radobýl

500 g Ahnenforschung, 400 g Astronomie, 200 g Informatik​, 150 g Namenkunde, 2 EL Sprachinteresse, 1 Prise Scifi, 1 Schuss Geschichte. Alles gut vermischen, lange einwirken lassen und fertig bin ich!

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