Eine genealogische Verbindung zum amerikanischen Pilgervater William Brewster

Amerika wurde im 16. Jahrhundert wurden von den ersten Siedler aus England kolonialisiert. Einer der ersten Siedlungsgründer war der Pilgervater William Brewster gewesen, der an der Gründung der Plymouth-Kolonie beteiligt war. Während meiner Recherchen fand ich eine genealogische Verbindung zwischen mir und dem Pilgervater. Er ist de facto mein Schwiegerahnenurgroßonkel 17. Grades.

William Brewster (* ca. 1566 vermutlich in Scrooby, England; † 10. April 1644, beerdigt in Plymouth) war Kirchenältester der separatistischen Gründungsiedler an Bord der Mayflower (1620) und eine der führenden Persönlichkeiten in der Plymouth Colony. Er emigrierte 1609 in die Niederlande, um der Verfolgung durch die anglikanische Staatskirche zu entgehen, zuerst nach Amsterdam und später nach Leiden. Als sich die Möglichkeit bot, in Nordamerika eine eigene Kolonie zu gründen, kehrte ein Teil der Separatisten 1619 für kurze Zeit nach England zurück und brach 1620 zur Überfahrt an Bord der Mayflower auf.

Die Bewohner der Plymouth Colony lebten hauptsächlich vom Pelzhandel und der Landwirtschaft. Angebaut wurden Pflanzenarten wie Mais, Kürbisse und Kartoffeln, die die Siedler von der Urbevölkerung übernahmen. Zudem wurden die in Europa üblichen Nutzpflanzen und -tiere eingeführt. Aus topographischen Gründen und wegen der relativ dichten Besiedlung des Gebiets durch Ureinwohner konnte kein Großgrundbesitz entstehen, so dass es zu keinen größeren sozialen Unterschieden kam. In den ersten Jahren waren in der Kolonie die Eltern verpflichtet, ihre Kinder Lesen und Schreiben zu lehren. Später wurden öffentliche Schulen eingerichtet. Es bestand Schulpflicht sowohl für Jungen als auch für Mädchen.

Das Ende der auf etwa 7000 Bewohner angewachsenen Plymouth Colony kam 1691, als sie auf königliche Anweisung mit der wesentlich größeren Massachusetts Bay Colony vereinigt und einem aus England entsandten Gouverneur unterstellt wurde.

In den letzten beiden Tagen fand ich bei meinen Recherchen eine genealogische Verbindung zwischen mir und dem Pilgervater William Brewster. Mit einer genealogischen Verbindung meine ich, dass es eine direkte Kette verwandtschaftlicher Beziehung zwischen (mindestens) zwei Personen gibt. Es ist jedoch nicht beabsichtigt, gezielt nach möglichen Verbindungen von historisch bedeutsamen Personen zu suchen. Das Auffinden dieser historischen Personen passiert meist schicksalshafterweise ohne direkter Absicht.

Es zeigt sich jedoch, dass die genealogischen Verbindungen trotz Millionen von lebenden oder verstorbenen Menschen in den Jahrhunderten der Generationen eine kurze Verbindung möglich ist. In gefühlter Weise vermutet man, dass die Verbindung zwischen einem frühen, englischem Siedler in Amerika mit einem heutigen, lebenden deutschen Sachsen nahe schwer auffindbar ist (wenn nicht gar unmöglich). In meinen Fall ist dieser theoretische Gedanke aber abwegig und das Gegenteil zeigt sich: In nur ca. 30 Schritten und einer angeheiraten Verwandtschaft zeigt sich eine regelrechte „Nähe“ zum Pilgervater William Brewster, wie folgende Tabelle zeigen wird.

(BTW: Es gibt eine wissenschaftliche Studie, die über die Beziehungen aller Benutzer des solzialen Netzwerkes Facebook die empirische Aussage setzt, dass jeder Benutzer auf Facebook mit einem anderen Benutzer über maximal 7 Personenverbindungen in der Verbindung steht. Bisher konnte diese Aussage nicht widerlegt werden, jedoch durch Annäherungen bestätigt werden. Etwas ähnliches kann ansatzweise auch in den genealogischen Verbindungen von Familienstammbäumen wiederfinden. Das soziale Facebook ist in gewisser Weise eine virtuelle Spiegelung der irdischen, genealogischen Verbindungen. Die Benutzer werden auf Facebook über Kontakte. In der Genealogie sind es die direkten Verwandtschaftverhältnisse. Eine maximale Grenze von 7 Personenverbindungen kann zwar in der Genealogie nicht gefunden werden, jedoch behaupte ich, dass eine viel höhere Grenze dieser Personenbegrenzungen exisitiert, die bisher nicht genau bekannt ist und mit der Gesamtmenge der Personen – lebend oder tot – variiert. So etwas wird auch als Kleine-Welt-Phänomen bezeichnet.)

#VerhältnisNameLebensdatenEhepartner/-inVerhältnis zu mir
1William Brewster1566-1644Mary (?-1627)Schwiegerahnenurgroßonkel 17. Grades
2TochterPatience Brewster1595-1634Thomas Prence (1600-1673)Schwiegerahnentante 16. Grades
3TochterMercy Prence1631-1711John Freeman (1621-1719)Schwiegerstammurgroßtante 15. Grades
4TochterHannah Freeman1663-1743John Mayo (1654-1724)Schwiegerstammgroßtante 14. Grades
5SohnJohn Mayo1691-1756Susanna Freeman (1690-?)Schwiegerstammonkel 13. Grades
6TochterPatience Mayo1734-?Gideon Brailey (1729-1774)Schwiegeroberurgroßtante 12. Grades
7SohnGideon Brailey1758-1840Anna McCloud (1838-?)Schwiegerobergroßonkel 11. Grads
8SohnGideon Brailey1792-1871Anna Green (1797-1876)Schwiegeroberonkel 10. Grades
9TochterAnna Marie Ecclestone geb. Brailey1825-1908Edwin Jerome Eccleston (1815-1896)Schwiegeralturgroßtante 9. Grades
10SohnMoses Wesley Eccleston1863-1928Schwiegeraltgroßonkel 8. Grades
11EhefrauEmma Rothenbuhler1869-1917Altgroßtante 8. Grades
12VaterJohn William Ulrich Rothenbuhler1829-1912Anna Barbara Rothenbuhler geb. Layman/Lehmann (1826-1906)Alturgroßonkel 7. Grades
13VaterHans Ulrich Rothenbühler1783-1851Elisabeth Willi (1787-?)Oberonkel 6. Grades
14VaterDaniel Rothenbühler1740-1794Elisabeth Mosimann (?-?)Obergroßonkel 5. Grades
15VaterHans Uli Rothenbühler1698-1761Catharina Herrmann (?-?)Oberurgroßonkel 4. Grades
16VaterFridenrich Rothenbühler1645-1729Anna Reinhardt (?-?)Stammonkel 3. Grades
17VaterHans Rothenbühler1612-1665Elsbeth Grüssi (?-?)Stammgroßonkel 2. Grades
18VaterNiclaus Rothenbühler1575-1611Elsbeth BurkhalterStammurgroßonkel
19VaterBenedikt Rothenbühler (Rotenbüler)1545-?Ursula Schwarz (1550-?)Ahnenvater
20SohnBenedikt (Bendicht) Rothenbühler (Rotenbüler)1579-?Christine Althaus (Altshus) (1594-?)Stammurgroßvater
21SohnJohannes (Hans) Rothenpieler (Rotenbühler)1614-1687Anna Maria Zode (1649-1708)Stammgroßvater
22TochterKatharina (Cathrin) Rothenpieler1673-1736Johann Peter Fischbach (1673-1703)Stammmutter
23SohnJohann Henrich (Georg) Fischbach1696-1749Maria Katharina Bilgen (1699-1749)Oberurgroßvater
24SohnJohann Peter Fischbach1724-1775Anna Elisabeth Schuppener (1732-1799)Obergroßvater
25SohnJohann Jost Fischbach1752-1820Anna Margarete Bode (1763-1806)Obervater
26Tochter(Anna) Elisabeth Fischbach1789-1842Johannes Marx (1786-1855)Alturgroßmutter
27Sohn(Johann) Kraft Marx1819-1891Marie Elis(abeth)e Wag(e)ner (1825-1893)Altgroßvater
28SohnFriedrich Marx1864-1943Magdalena Marx geb. Lößer (1873-1944)Altvater
29SohnFriedrich Löser1892-1936Elisabeth Wilhelmine Löser geb. Schweitzer (1895-1936)Urgroßvater
30SohnWalter Löser1919-1966Käthe Wilhelmine „Mimi“ Johne geb. Hensel (1925-1982)Großvater
31TochterKatharina-Wilhelmine Karin Gustav geb. Löser(* 1962)Wolfgang Heiko Johne geb. Plänitz (1958-2005)Mutter
32SohnMichael Johne(* 1983)Najat Anjri (* 1990)Ego

William Brewster, einer der ersten Siedler Amerikas, ist de facto mein Schwiegerahnenurgroßonkel 17. Grades. Die Wortsilbe Schwieger- deutet darauf hin, dass hier ein angeheiratetes Verhältnis vorliegt. Dies ist auf die Ehe zwischen Moses Wesley Eccleston und Emma Rothen­buh­ler zurückzuführen (# 10 & 11 in der Tabelle). Zwar können Ehen unter Umständen keine direkten genealogischen Verbindungen haben, wenn es keine Nachkommen (d. h. Kinder) gibt. Im Falle von Moses Wesley Eccleston und Emma Rothen­buh­ler gibt es mit 11 Nachkommen ausreichend direkte genealogische Verbindungen.

Die Bezeichnung „Schwiegerahnenurgroßonkel 17. Grades“ für William Brewster im Bezug auf mich ist eine heute nicht gebräuchliche Bezeichnung. Nach der Verwandtschaftsterminologie ist jedoch diese Bezeichnung völlig korrekt gebildet. Man würde daher eher von einer Wortneuschöpfung sprechen, wenn man diese Bezeichnung in den Sprachgebrauch einfließen lässt.

Anmerkung: Man muss jedoch fairerweise hinweisen, dass die Kette der Personenverknüpfungen in der Tabelle an den Stellen #17-20 eine Schwäche aufweist. Hier liegen keine direkten Belege der Personenverhältnisse vor, sondern lediglich Namensnennungen der Personen mit einigen Jahreszahlenangaben (z. t. auch errechnet). Durch etwas kombinatorisches Denken und Schlußfolgern der Belege und Sachverhalte kann aber eine mögliche Verbindung bei #17-20 als geltend angenommen werden.


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Michael de Radobýl

500 g Ahnenforschung, 400 g Astronomie, 200 g Informatik​, 150 g Namenkunde, 2 EL Sprachinteresse, 1 Prise Scifi, 1 Schuss Geschichte. Alles gut vermischen, lange einwirken lassen und fertig bin ich!

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