Vaterlinie und Mutterlinie

In diesem Beitrag gehe ich kurz auf die all­ge­meine Bedeu­tung der so genan­nten Vater­lin­ie und Mut­ter­lin­ie und anschließend gebe ich einen Aus­blick, wie es damit in mein­er Ahnen­forschung aussieht.

Recycelter Beitrag

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Die Vater­lin­ie wird in der Eth­nosozi­olo­gie als Patri­lin­ear­ität (von lat. patria, ​‚Vater‘, + lin­ea, ​‚Lin­ie‘ ⇒ ​‚Väter­lin­ie‘, ​‚in der Lin­ie des Vaters‘) beze­ich­net. Umgangssprach­lich ist aber auch der Begriff Vater­fol­ge möglich. Die Vater­lin­ie beze­ich­net die Über­tra­gung und Vererbung von sozialen Eigen­schaften (z. B. Posi­tio­nen, Ämtern, Anse­hen) und Besitz sowie des Fam­i­li­en­na­mens auss­chließlich über die männliche Lin­ie von Vätern an Söh­ne; in der Regel an die näch­ste ein­lin­ig nach der Abstam­mung des Man­nes.

Bei ca. 50 % der weltweit 1300 eth­nis­chen Völk­ern richtet man sich im sozialen Leben nach der Patri­lin­ear­ität. Die Bedeu­tung der Patri­lin­ear­ität ist eng mit der Rolle zwis­chen Mann und Frau verknüpft. Da der Mann all­ge­mein als stärk­eres Geschlecht wahrgenom­men wird (um z. B. Fam­i­lie & Heim zu schützen, sowie um den Lebenser­halt sich zu küm­mern), ste­hen ihm als Aus­gle­ich der größeren Ver­ant­wor­tung und des Auf­gabens­bere­ichs mehrere Priv­i­legien zur Ver­fü­gung. Durch diese Priv­i­legien erk­lärt sich sich die Bedeu­tung der Patri­lin­ear­ität.

Auch in der (Archäo-)Genetik hat die Patri­lin­ear­ität einen gewis­sen Stel­len­wert. DNS-Information wer­den vom Vater zu seinem Sohn immer über die Y-Chromosomen vererbt. Durch Analy­se der Abstam­mungslin­ien basierend auf DNS-Informationen ver­sucht man ein ein­heitlich­es Bild von der Abstam­mung der heuti­gen Men­schen zu einem gemein­samen Ursprung zu rekon­stru­ieren. In der Genetik spricht man dabei bei von einem Adam des Y-Chromosoms und Aaron des Y-Chromosoms. Inwieweit das the­o­retis­che Kon­strukt plau­si­bel ist, sei dahin gestellt und nicht The­ma dieses Beitrags.

Das Gegen­teil der Vater­lin­ie ist die Mut­ter­lin­ie bzw. Matri­lin­ear­ität (lateinis­ch ​„in der Lin­ie der Mut­ter“: Müt­ter­lin­ie) oder Mut­ter­fol­ge. Was bei der Vater­lin­ie in der Abstam­mung vom Vater zum Sohn ist, ist bei der Mut­ter­fol­ge in der Abstam­mung von Mut­ter zu Tochter. Im Ver­gle­ich zur Patri­lin­ear­ität ist die Matri­lin­ear­ität in der Gesellschaft grundle­gend kein prä­gen­der Fak­tor. Lediglich 13 % der weltweit 1300 eth­nis­chen Völk­ern richt­en sich im sozialen Leben nach der Matri­lin­ear­ität. Der Grund liegt hier eben­falls in der Rollen- und Geschlechter­verteilung zwis­chen Mann und Frau. Die Rolle des weib­lichen Geschlechts wird in der Regel als dem Mann unter­wür­fig ange­se­hen und deren Wirko­rt pri­vat das eigene Heim und beru­flich oft an Schu­len, Kinder­garten etc. ist. Während der Mann eher dem Schutz der Fam­i­lie verpflichtet ist und für ein finanziel­len Wohl sor­gen muss, küm­mert sich die Frau mehr um das pri­vate, soziale Wohl der Fam­i­lie und der Kinder.

In der (Archäo-)Genetik hat die Matri­lin­ear­ität eben­falls ihren Platz gefun­den: die mito­chon­dri­ale Eva. Es ist ein Begriff aus der Archäo­genetik und beze­ich­net eine Frau, aus deren mito­chon­dri­aler DNA (mtD­NA) die mito­chon­dri­ale DNA aller heute leben­den Men­schen durch eine direk­te Abstam­mungslin­ie her­vorge­gan­gen ist. Ihr männlich­es Gegen­stück ist der Adam des Y-Chromosoms. Der Hin­ter­grund ist, dass DNS-Informationen von der Mut­ter an ihre Kinder bzw. an ihre Töchter auss­chließlich über die mtD­NA über­trag­bar sind. Es treten hier­bei nur kleine oder gar keine Verän­derun­gen der mtD­NA auf, die durch externe Ein­flüsse wie beispiel­sweise das Kli­ma oder durch Fehler bei der Rep­lika­tion der DNA verur­sacht wer­den kön­nen. Dieser Vor­gang ist unge­fähr mit der tra­di­tionel­len (väter­lichen) Weit­er­gabe des Nach­na­mens vom Vater zum Sohn ver­gle­ich­bar: Auch hier bleibt der Fam­i­li­en­name über Gen­er­a­tio­nen hin­weg unverän­dert, es sei denn, es treten gele­gentlich kleinen Verän­derun­gen auf wie beispiel­sweise von Bäck­er zu Beck­er.

Fol­gen­des Bild nun zeigt eine schema­tis­che Darstel­lung mein­er ca. 500 bekan­nten Vor­fahren. Das Bild hat einen Stand von Jahr 2016. Es ist also gut ein Jahr alt. Seit dieser Zeit hat sich das Bild zwar erweit­ert, für die Behand­lung des Beitrags­the­mas ist es den­noch aktuell und in den rel­e­van­ten Infor­ma­tio­nen kor­rekt.

Neben dem schwarzen Verbindungslin­ien zwis­chen den Vor­fahren gibt es in unter­er Bild­seite blaue und vio­let­te auf­steigen­de Verbindungslin­ien. Die blauen Lin­ien stel­len Vater­lin­ie im Bezug auf mich als Proband dar und die vio­let­ten Lin­ien stel­len entsprechend die Mut­ter­lin­ien dar. Obwohl meine Vor­fahren bis in die 17. Gen­er­a­tion an das Jahr 1460 zurück­re­ichen, gehen meine Vater­lin­ie und Mut­ter­lin­ie bish­er lei­der nicht sehr weit in die Ver­gan­gen­heit hinein. Meine Mut­ter­lin­ie kon­nte ich lei­der nur 5 Gen­er­a­tio­nen zurück­ver­fol­gen und meine Vater­lin­ie sog­ar nur 3 Gen­er­a­tio­nen. Zwar bin ich bei der Recherche zur Erforschung der Mut­ter­lin­ie opti­mistis­ch, die lediglich gewis­se Zeit benötigt, jedoch bis der Erforschung der Vater­lin­ie wird es etwas schwierig, weil momen­tan keine weit­er­führen­den Anknüp­fungspunk­te zur Erforschung bekan­nt sind.

Meine Vater­lin­ie:

  1. Vater: Wolf­gang Heiko JOHNE geb. PLÄNITZ; * 1. Jul. 1958 in Rade­beul, Sach­sen; + 25. Nov. 2005 in Rade­beul, Sach­sen
  2. Groß­vater: Her­bert Wolf­gang PLÄNITZ geb. RICHTER; * 3. Jun. 1937 in Dres­den, Sach­sen; + 10. Nov. 2013 in Rade­beul, Sach­sen
  3. Urgroß­vater: Her­bert GENSCH; + 1942 während des 2. Weltkriegs in Rus­s­land

Meine Mut­ter­lin­ie:

  1. Mut­ter: Katharina-Wilhelmine Kar­in GUSTAV geb. LÖSER; * in Rade­beul, Sach­sen
  2. Groß­mut­ter: Käthe Wil­helmine JOHNE geb. HENSEL; * 6. Mrz. 1925 in Rade­beul, Sach­sen; + 24. Feb. 1982 in Rade­beul, Sach­sen
  3. Urgroß­mut­ter: Käthe Wil­helmine HENSEL geb. METZ; * 20. Nov. 1903 in Prinzen­thal (Wilczak), Bromberg (Byd­goszcz); + 14. Mai 1967 in Dres­den, Sach­sen
  4. Alt­mut­ter: Auguste METZ geb. ANKE
  5. Alt­groß­mut­ter: Wil­helmine ZIEBARTH; + Niederneukirch, Sach­sen

Quelle des Beitrags­bilds: Stephanie Hof­schlaeger / pixelio.de


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Michael de Radobýl

500 g Ahnenforschung, 400 g Astronomie, 200 g Informatik​, 150 g Namenkunde, 2 EL Sprachinteresse, 1 Prise Scifi, 1 Schuss Geschichte. Alles gut vermischen, lange einwirken lassen und fertig bin ich!

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