Mein Geburtshaus in Radebeul
Geboren bin ich in Radebeul und aufgewachsen bin ich in der Trachauer Str. 4. In diesem Mehrfamilienhaus habe ich die meiste Zeit meiner Kindheit verbracht. Über dieses Haus möchte ich ein paar Worte schreiben, denn ein neulicher Besuch zu diesem Haus brachte eine überraschende Neuigkeit mit sich.
Recycelter Beitrag
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Nach meinen Besuch beim 69. Deutschen Genealogentag entschloss ich mich, meine Heimatstadt Radebeul zu besuchen. Geboren in dieser Stadt bin ich im Jahr 1983 und aufgewachsen bin in zwei verschiedenen Wohnungen: in der Trachauer Straße 4 vom 0.–4. Lebensjahr und in der Gartenstraße 6 vom 4.–6. Lebensjahr. (Anschließend zog ich nach Aschersleben um.) Besonders vom Wohnen in der Trachauer Straße 4 sind mir viele einprägsame Erinnerungen noch geblieben.
Bevor ist nach meinem Besuch beim 69. DGT in Dresden meine Geburtsstadt Radebeul besuchte, besichtigte ich die Stadt zuletzt im Jahr 2012. Nach gut 25 Jahren fand ich mich damals in Radebeul wieder. Vieles wirkte anders, als man es sich in Erinnerung hatte. Obwohl die Stadt in einem Sanierungsprozess schien – einige Häuser und Straßen wurden saniert -, so waren doch viele Gebäude in einem schäbigen, heruntergekommenen Zustand gewesen, dass man nur noch auch einem Abriss dieser Gebäude dachte, um einen Neubau auf diesem Platz zu wagen.
Eines dieser heruntergekommenen Gebäude war das Mehrfamilienhaus in der Trachauer Straße 4 von Radebeul-Ost gewesen, in dem ich den Großteil meiner Kindheit verbrachte. Beim damaligen Besuch von 2012 zeigte das Haus in einem trostlosen Zustand. Es wirkt auf dem ersten Blick, dass das Haus einen guten, glatten Putz aufwies (sogar neue Fenster waren eingebaut), doch beim genaueren Blick zeigten sich viele gravierende Risse in der Mauer und zerbroste Hauskanten. Damals dachte mich mir, das Haus sei einfach nur noch abrissbereit.
Ein trauriger Blick bot sich an: Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, schien einer Ruinen zu gleichen. Bestätigt wurde meine Vermutung auch durch eine kurze Besichtigung im Hausinneren. Es zeigte sich allzu deutlich, dass an Hauswänden und Wohnungstüren wilder Vandalismus herrschte: Graffiti-Schmierereien und z. T. beschädigte Wohnungstüren. In Gedanken malte ich mir aus, dass dort ein mal Neonazis eine wilde Party gefeiert hätten.
Zu meinen Erstaunen stellte ich aber damals fest, dass die WCs der Wohnungen, sich nicht in den Wohnung befanden, sondern einem separatem WC-Raum in Holz-Kabinen unterbracht waren. Diese Erkenntnis hatte ich all die Jahrzehnte seit meinem Wegzug aus Radebeul glatt vergessen. Erst mit dem letzten Besuch im Jahr 2012 kam diese Erkenntnis wieder hoch und ich erinnerte mich wieder, dass man, wenn man auf die Toilette gehen musste, die Wohnung verließ und einem der Holzkabinen gehen musste, um das dringende Anliegen zu erledigen. (Das war damals ein Wohnungszustand, der für heutige Maßstäbe fast schon unbegreiflich ist.)
Nun sind 4 Jahre vergangen und sich besuchte mein Geburtshaus erneute. Ich wollte, ob sich in den letzten Jahren am Haus etwas veränderte, ob es stand oder nicht mehr stand. Und stellte etwas fest, was mich unerwartet positiv überraschte. Das Haus wurde nicht abgerissen, wie ich immer vermutet habe, sondern es wurde derart neu saniert, dass es glatt einem Neubau schien.
Ehrlich gesagt, ich war in diesem Moment sehr froh gewesen, dass dieses Haus – mein Geburtshaus, wo ich aufgewachsen bin – quasi in einem neuen Licht erstrahlte. Es war nicht nur von Grund auf neu saniert, sondern alle sechs Wohnungen dieses Hauses waren bezogen worden, d. h. es wohnte jemand drin. Von einem Bewohner des Hauses bekam sich schließlich mitgeteilt, dass das Haus seit ca. 3 Jahren neu saniert worden. Das würde einem Zeitraum von 2013/2014 entsprechen.
Mit einem freudigen Gefühl und einem Lächeln verließ ich allmählich wieder Radebeul. Und mit einer Gewissheit, dass die Stadt aus dem Klischee einer heruntergekommenen ostdeutschen Stadt sich abwandte und aktiv dagegen etwas machte.
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