Görg KAHN – meine Vorfahre und Spitzenahn von 1652 aus Meran im Südtirol

Vor gut einer Woche erhielt ich genea­lo­gi­sche Daten als  eine Spit­zen­ah­nen­er­wei­te­rung zu eini­gen hes­si­schen Vor­fah­ren mei­ner­seits. In die­sen Daten fand ich ein Vor­fah­re, der mir beson­ders in Auge fiel, da er offen­bar im Lau­fe sei­nes Lebens aus dem dama­li­gen Süd­ti­rol des 17. Jahr­hun­dert nach Hes­sen zuwan­der­te. Über die­sen Vor­fah­ren mit dem Namen Görg KAHN möch­te ich ein wenig berich­ten.

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Görg KAHN hei­ra­te­te am 01. Okto­ber 1683 in Her­mann­stein, einem Stadt­teil der hes­si­schen Stadt Wetz­lar, sei­ne Frau Anna Catha­ri­na SEIPP, wel­che im Jahr 1658 in Her­mann­stein gebo­ren wur­de und dort am 24. April 1720 ver­starb. Görg KAHN übte den Beruf eines Mau­rer­meis­ters aus. Aus der Ehe mit sei­ner Frau gin­gen 9 Kin­der her­vor. Er selbst ver­starb 04. Okto­ber 1722 im Alter von 70 Jah­ren in Her­mann­stein.

Gebo­ren wur­de jedoch nicht in Her­mann­stein und auch nicht im dama­li­gen Hes­sen, son­dern viel wei­ter weg – näm­lich 1652 in Meran. Über die Bewe­gungs­grün­de der Aus-/Um- bzw. Zuwan­de­rung ist mir bis­her nichts bekannt. Im Trau­ein­trag sei­ner Ehe fin­det sich im Kir­chen­buch zu Her­mann­stein fol­gen­der Ein­trag:

Zur Trau­ung des Görg Kahn aus Tyrol, gab das fürstl. hessl. Con­sis­to­ri­um zu Gies­sen erst dann sei­ne Erlaub­nis, nach­dem zwei Tyro­ler Lands­leu­te in Gies­sen fei­er­lich erklärt, und Mau­rer­meis­ter Görg Kahn es beei­det erklärt, dass er weder leib­ei­gen sei noch sich in sei­nem Vat­ter­land od. ansons­ten an ein ander Weibs­per­son gehengt habe, also noch ledi­ges stan­des sey.

Aus die­sem Ein­trag geht her­vor, dass Görg KAHN als Bedin­gung und Beweis­set­zung unter Hil­fe­nah­me zwei­er Lands­leu­te als Zeu­gen aus Tirol, dass er weder in sei­nem Her­kunfts­ge­biet ein Leib­ei­ge­ner zu einem ande­rem Grund­be­sit­zer oder Gra­fen sei und dass weder nur unver­hei­ra­tet war.

Wo liegt Meran? Aus dem Trau­ein­trag geht zumin­dest her­vor, dass es sich in der his­to­ri­schen Land­schaft Tirol befin­det. Heu­te befin­det sich Meran auf ita­lie­ni­schen Boden in der Pro­vinz Süd­ti­rol und hat einer Ent­fer­nung zu Öster­reich von nur ca. 15 km Luft­li­nie. Laut einer Volks­zäh­lung von 2011 gab es 50,47 % deutsch spra­chi­ge Bür­ger und 49,06 % ita­lie­nisch spra­chi­ge Bür­ger. Der Rest ist ladi­nisch geprägt, einem Dia­lekt der roma­ni­schen Spra­che.

Frü­her lag Meran jedoch nicht auf ita­lie­ni­schen Boden. Da sich Gren­zen über eini­ge Jahr­hun­der­te ver­schie­ben und gan­ze Staa­ten sich in ande­ren Staats­ge­bil­de wan­deln kön­nen, muss selbst­ver­ständ­lich auch die Lage von Meran im 16./17. Jahr­hun­dert betrach­tet wer­den. Zu die­sem Zeit­punkt befand sich Meran noch in der Graf­schaft Tirol des Erz­her­zog­tums Öster­reich. Fol­gen­de bei­den Bil­der geben die unge­fäh­re dama­li­ge Lage wie­der.

Aus ers­ten Recher­chen wei­se ich zumin­dest, dass die Kir­chen­bü­cher des Deka­nat bis in das Jahr 1610 zurück­rei­chen. Eine Mög­lich­keit wäre, in einen der Pfar­rei­en des Deka­nats Meran-Pas­sei­er über wei­te­re Aus­kunft nach­zu­fra­gen. Die­se Pfar­rei­en sind deutsch spra­chig, so dass kein Pro­blem bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­steht. Inwie­weit sich mög­li­che Kir­chen­bü­cher aber noch im Bestand der Pfar­rei­en befin­den, ist nicht bekannt. Denk­ba­rer ist, dass die­se in ein Lan­des­ar­chiv umge­la­gert sind. Hier­für wäre das Süd­ti­ro­ler Lan­des­ar­chiv in Bozen zustän­dig für wei­te­re Aus­kunft tätig; eben­falls deutsch spra­chig. Und in der Tat sind die Kir­chen­bü­cher des Deka­nat Meran bereits auf Mikro­fil­men gespei­chert wor­den.

Soll­ten man mich nun fra­gen, ob mei­ne Vor­fah­ren aus Meran nun Ita­lie­ner oder Öster­rei­cher waren, so wür­de ich nach einer gewis­sen Über­le­gung die Her­kunft als Öster­rei­cher vor­zie­hen. Auf dem ers­ten Blick mag man schnell auf eine ita­lie­ni­sche Her­kunft schlie­ßen, da Meran heu­te in Ita­li­en liegt. Unter der Berück­sich­ti­gung jedoch, wie die ter­ri­to­ria­le Lage aber im 16./17. Jahr­hun­dert war, wür­de ich eher die öster­rei­chi­sche Her­kunft bezeich­nend bevor­zu­gen.

Über die Wege der Per­so­nen von Görg KAHN → Johann Georg KAHN → Johann Michel KAHN → Maria Susan­na Jus­ti­na KAHN → Wil­hel­mi­na HORN → Eli­sa­be­tha Catha­ri­na WELKER (geb. ZEHNER) → Wil­hel­mi­ne LÖßER (geb. WELKER) → Magdalena/Helene MARX (geb. LÖßER) → Fried­rich LÖSER → Wal­ter LÖSER → Katha­ri­na-Wil­hel­mi­ne Karin GUSTAV (geb. LÖSER) wur­de schließ­lich ich dann gebo­ren.

Mal sehen, viel­leicht wäre Meran ein bal­di­ges Urlaubs­ziel…

Michael de Radobýl

500 g Ahnenforschung, 400 g Astronomie, 200 g Informatik​, 150 g Namenkunde, 2 EL Sprachinteresse, 1 Prise Scifi, 1 Schuss Geschichte. Alles gut vermischen, lange einwirken lassen und fertig bin ich!

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