Meine Ziele in der Ahnenforschung des Wittgensteiner Landes

Seit einigen Wochen habe ich immer wieder über meine Ziele in meinen genealogischen Aktivitäten bezüglich meiner Teilherkunft im Wittgensteiner Land nachgedacht. In diesem Beitrag möchte gern über meine Gedanken hierzu schreiben.

Die Umsetzung der Wittgensteiner Familiendatei als Online-OFB „Wittgensteiner Land“ und der anschließenden Übernahme der Webseite zur Ahnengemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ waren zwei wesentliche Schlüsselelemente gewesen, die in meinen genealogischen Aktivitäten rund um das Wittgensteiner Land dorthin brachten, wo ich heute stehe. Das Landesarchiv von Nordrhein-Westfalen hat mit der Veröffentlichung der Wittgensteiner Familiendatei in einer freien Lizenz eine wahrhaft ehrenvolle Aufgabe übernommen, die in ihrem Fortbestand einen hohen Nutzen für viele Ahnen- und Heimatforscher hat. Das alles geschah im Sommer 2021…

Im Herbst 2022 bin ich unbewusst vor der Möglichkeit gestellt, die Webseite der Ahnengemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ mitsamt ihrer Administration und Pflege zu übernehmen. Nach anfänglichem Zögern, um nicht gleich stets nach den größten und besten Stücken zu greifen, entschied ich mich dafür, diese Aufgabe zu übernehmen. Innerlich freute ich mich sehr, die Möglichkeit der Wahrnehmung umzusetzen; zumal auch das Herumwirtschaften mit Webseiten eine persönliche Aktivität von mir ist.

Mit der Übernahme des Verantwortungsbereiches der Webseite zur Ahnengemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ ploppten sogleich neue Ideen und Verbesserungen auf, wie ich diese Webseite für die kommende Zeit führen würde und was man gegenüber der alten Version der Webseite verbessern und ergänzen würde. Dies ist ein Prozess, der bis heute noch anhält und es auch noch für die nächsten 5 Jahre machen wird.

Das Wittgensteiner Land ist aus genealogischer Sicht für mich eine prächtige Fundgrube an genealogischen Fakten und Quellen. In dieser Region fanden sich meine meisten Vorfahren wieder. In dieser Region wurde mir meine Abstammung zur Schweiz offenbart. In dieser Region fühlt man sich wie auf einen Basar, wo es die vielfältigen Erkenntnisse zu bestaunen gibt und wo man das mitnehmen kann, was man für seine eigene genealogische Forschung benötigt. Aber auch andere kuriose, genealogische Dinge wie das hohe Maß an Ahnenimplex in dieser Region sind Gegebenheiten, die mich faszinieren. Hierhin versuche ich eine Möglichkeit zu finden, all das in Zahlen, Fakten und in eine handliche Form zu bringen, damit andere Menschen sprichwörtlich ein anschauliches Bild davon machen können.

Die Pflege der Webseite und die Fortführung des Online-OFB „Wittgensteiner Land“ sind momentan die einzigen, genealogischen Aktivitäten von mir. Andere private Aktivitäten habe ich hierfür auch seit einigen Wochen oder Monaten eingestellt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Meine genealogischen Aktivitäten zu Wittgenstein sind auch in gewisser Hinsicht wie eine Spielwiese, auf der ich tun und machen kann, was ich möchte, ohne dass jemand kommt und mir vorschreibt, was ich spielen soll oder wie lange ich spielen darf. Jedoch höre ich gern auf die Meinung und die Kritik von anderen zu, um so ein Feedback zu erhalten. Das Feedback zeigt mir dann möglichen Schwächen und Mängel meiner bisherigen Fortschritte auf. Diese kann ich dann verbessern und so ein verbessertes Ergebnis der interessierten Gesellschaft anbieten. Hieraus kann dann ein neuer, großer Nutzen wachsen, der dann einen noch größeren Fortschritt für die genealogischen Ahnen- und Heimatforscher mitbringt. Zwei praktische Beispiele hierfür…

Erstes Beispiel: Vor einiger Zeit habe ich die Wittgensteiner Personenstandsregister als ZIP-Archiv mit den entsprechenden Digitalisatseiten veröffentlicht. Schnell kam jedoch der Vorschlag auf, die Personenstandsregister zusätzlich auch als PDF-Dokumente zur veröffentlichen. Nach zwei Wochen andauender Arbeit mit der manuellen Konvertierung von ca. 1100 Registern war das Ergebnis vollbracht. Den erfolgreichen, brauchbaren Nutzen erkenne ich nun an den Besucherzahlen dieser Seiten. Zweite Beispiel: Der Artikel „Wittgensteiner in Ronsdorf“ brachte mir den Geistesblitz, für die benachbarten Regionen Sauerland, Siegerland und hessisches Hinterland ähnliche Bemühungen anzustreben, da gerade in diesen Regionen ein großer Austausch von Wittgensteinern stattfand, deren Erforschung für genealogische Interessierte von Nutzen wäre. Die Idee der Umsetzung einst vom hessischen Hinterland habe ich auf das ganze Bundesland Hessen ausgeweitet. Die Reaktionen, die ich von einigen erhielt, war gleich einer unbewältigbaren Aufgabe gewesen. Jedoch zeigte sich, dass diese Aufgabe sehr wohl bewältigbar war. Mittlerweile steht das Projekt der Wittgensteiner in Hessen bis Ende Mai 2023 vor seinem vorläufigen Abschluss.

Als Auswärtiger hat man es nicht immer leicht, an bestimmten genealogischen Infos heranzukommen. Als regional Eingesessener vor Ort in Wittgenstein hat man da deutlich bessere Möglichkeiten und die passenden Kontakte, gewisse Projekte voranzutreiben. Jedoch habe ich das Gefühl, dass so manches nicht optimal umgesetzt wird, um ein hohes Maß an Nutzbarkeit für die interessierte Gesellschaft zu bieten. Die Webseite und das Online-OFB bieten mir die Möglichkeit, als Auswärtigen meine Vorstellungen hiervon umzusetzen, Ideen und Inspirationen verwirklichen. Für mich ist metaphorisch gesehen die Spitze des Berges noch nicht erreicht. Und zudem gibt es noch weitere, größere Berge außerhalb zu erkunden. Das ist die Faszination, die mich von klein auf vorantreibt, das Unbekannte in all seinen unendlichen Facetten zu entdecken.

Ich betrachte meine genealogischen Bemühungen rund um das Wittgensteiner Land nicht als Konkurrenz mit den anderen Projekten, die es da gibt. Ich sehe darin eher eine Begeisterung, eine Freude und einen unerschöpflichen Enthusiasmus, der mit anderen geteilt werden kann. Meine genealogischen Ergebnisse und Erkenntnisse sind für jeden frei verfügbar. Sie gleichen wie Geschenke, die man sich ohne falschen Gedanken nehmen kann. Hierin sind aber auch andere bemüht, Gleiches mit Gleichen zu belegen und viele Geschenke für ihre Leser- und Interessentenschaft bereitzustellen.

Während meiner gesamten Kindheit war ich ein Einzelgänger mit wenig Freunden gewesen. In gewisser Weise bin ich es auch heute noch. Die Ahnenforschung fühlt sich für mich trotz vieler Gleichgesinnte wie ein einsames Hobby an. Längst habe ich mich an diesem Zustand gewöhnt und diesen akzeptiert. Vielleicht ist es gerade auch dieser Zustand, der mir die Möglichkeit erlaubt und bietet, die Webseite zur Ahnengemeinschaft „Ahnenforschung Wittgenstein“ und das Online-OFB „Wittgensteiner Land“ in einer Weise mit den entsprechenden Resultaten zu führen, wie ich es heute mache. Ja, man kann so etwas in ironischer Weise als One-Man-Show interpretieren. In diesem Sinne sage ich nur: „The one man show must go on.“


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Michael de Radobýl

500 g Ahnenforschung, 400 g Astronomie, 200 g Informatik​, 150 g Namenkunde, 2 EL Sprachinteresse, 1 Prise Scifi, 1 Schuss Geschichte. Alles gut vermischen, lange einwirken lassen und fertig bin ich!

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