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In eigener Sache

Geständnisse

In den letzten 9 Monaten ist es auf dieser Seite sehr ruhig gewesen. Im Grunde exisitierte diese Webseite in den 9 Monaten gar nicht mehr. Der Aufruf von ahnenforschung-johne.de verwies stattdessen auf den Webshop des Providers 1&1, den ich verwende.

Warum wurde es in dem letzten 9 Monaten ruhig? Und warum war die Seite nicht online?

Dazu möchte ich ein paar Sätze sagen…

Die Ahnenforschung bzw. die Genealogie ist ein Hobby, die mir doch sehr am Herzen liegt. Jeder andere Ahnenforscher würde da sicher zustimmen. Es ist eine akribische Puzzle-Arbeit und eine historische Personenfandung, die den detektivischen Spürsinn weckt und das analytische Denken anregt. Jeder Ahnenforscher weiß, dass er diese Fähigkeiten besitzt, die einen Ahnenforscher als solches ausmachen. Deswegen bestreitet man dieses Hobby privat/beruflich, um sein Können auszureizen, sowie neue Herausforderungen und neue Entdeckungen von seinen eigenen Vorfahren zu finden.

Es passt aber auch vielen Ahnenforschern, dass sie an einem Punkt angelangen, an den sie sich fragen wird: „Ist die Ahnenforschung/Genealogie alles, was mein Leben ausmacht? Gibt es noch andere Dinge im Leben, die wichtiger sind und die ich vielleicht vernachlässigt habe?“ Wer Ahnenforschung mit Herzenslust betreibt, wird durchaus viel Zeit und Geld in dieses geliebte Hobby investieren. Und wer nicht aufpasst, wird sogar soviel Zeit und Geld investieren, dass ihm wichtigere Dinge im Leben entgleiten und er in finanzielle Schulden gerät. Oder dass er gar seinen lebenden Verwandten vernachlässigt.

In so ähnlicher Weise ist es mit in den letzten Jahren ergangen. Meine Ideen und Begeisterung stiegen. Ich erdachte und erstellte immer neue Projekte – wie das Personenstandsregister Prinzenthal, das Projekt Rothenpieler, das Projekt Rothenbiller, Familienforschung Johne oder war sogar zeitweise bei der Feudinger Ahnentafel tätig gewesen. Je mehr Engagement zu diversen genealogischen Projekten ich mir aneignete, umso mehr Zeit und Geld musste ich für die Aufrechterhaltung und der permanenten Fortführung dieser Projekte aufopfern. Das war mehr gewesen, als man besaß oder aufbringen konnte. Ich erkannte es jedoch zu spät.

Und als ich es erkannte, zog ich für meinen genealogischen Aktivitäten einen Schlussstrich… Ich löschte nämliche genealogischen Webseiten von mir, stellte alle sozialen Aktivitäten online und im reellen Leben ein, verkaufte alle Genealogie-Bücher und brach den Kontakt zu anderen Ahnenforschern ab.

Den essenziellen Kern behielt ich aber. Das waren die wichtigen Erkenntnisse über die eigenen Vorfahren und einige wichtige Forschungsunterlagen gewesen.

Und sind 9 Monate vergangen. Man wird sich an dieser Stelle fragen, ob ich nun zur alten Aktivität eines Ahnenforschers zurückgekehrt bin. Jain! Irgendwie schon, aber zumindest nicht in der Form, wie ich meine Forschung damals betrieben habe.

Einer meiner Eigenschaften war es z. B., dass ich jede Person in meinen Stammbaum, der nunmehr aus fast 80000 Personen bestand, irgendwie verknüpften wollte, sobald sich eine genealogische Verbindung auftat. Das konnte sogar z. B. eine 30-fach entfernt angeheiratete Familiensippe sein. So passierte es schnell, dass man sich in adlige Gefilde der Habsburger aus dem Mittelalter oder sich in der amerikanische Mittelschicht des 20. Jahrhunderts wiederfand. Damals war meine Absicht gewesen, alles und jeden zu verknüpfen, um zu wissen, was passiert und wo mögliche Enden sich ergeben. Heute weiss ich, dass diese Schritte eine unkontrollierbare Überhand genommen haben, die man am liebsten wieder rückgängig machen würde.

Und irgendwie werden sich in den kommenden Wochen und Monaten meine genealogischen Aktivitäten auf dieser Seite wiederfinden – allerdings nicht mehr in dem Maß, wie ich es damals betrieben habe. Die Aktivitäten werden geringer werden. Ich werde mich (fast) ausschließlich auf meine Vorfahren beschränken. Parallele Genealogie-Projekt will ich nicht mehr betreiben. Zudem gibt es keine genealogische Aktivitäten auf sozialen Plattformen wie Facebook oder Twitter mehr. Und der DNA-Genealogie kehre ich auch den Rücken zu.

In welcher Form diese Webseite wieder erscheinen, steht noch nicht genau fest. Es kann sich aber durchaus, um mehrere Wochen handeln, wie diese Webseite annähernd die Größe hat, wie sie es damals hatte. In dieser Angelegenheit habe ich keine Eile.

2 Antworten auf „Geständnisse“

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