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Bücher Meinung Rezension

Meine Rezension zum Buch DNA-Genealogie – ein praktischer Ratgeber. Band 1: Vor dem Test“

Im Okto­ber 2020 hat­te ich mir das Buch DNA-Genea­lo­gie – ein prak­ti­scher Rat­ge­ber. Band 1: Vor dem Test“ bei Ama­zon gekauft. Da ich kur­zem einen DNA-Test bei Ancestry gemacht habt (evt. berich­te ich in einem fol­gen­den Bei­trag dar­über), fand ich es prak­tisch, dass ich das vor­lie­gen­de Buch durch­le­se. Zum die­sem Buch konn­te ich mir nun ein Urteil bil­den, dass ich als Rezen­si­on hier veröffentliche.

Das Buch wur­de von Anja Kirs­ten Klein aus Mün­chen geschrie­ben und im Dezem­ber 2019 ver­öf­fent­licht. (Mit ihr bin ich – neben­bei gesagt – fern ver­wandt). Sie ist die Inha­be­rin der bekann­ten Web­sei­te Welt der Vor­fah­ren und hat bereits in der Ver­gan­gen­heit wei­te­re Bücher wie Goog­le – das mäch­ti­ge Werk­zeug für Dei­ne Ahnen­for­schung“ oder Ahnen­for­schung digi­tal orga­ni­sie­ren: Wie Du mit guter Pla­nung end­lich For­schung und Unter­la­gen in den Griff bekommst“ ver­fasst. Das vor­lie­gen­de und hier beur­teil­te Buch ist über Ama­zon als Soft­co­ver im For­mat DIN A5 auf 156 Sei­ten erschie­nen. Der Druck des Buchs (in Polen gedruckt) ist für Ama­zon eher typisch. Der Ein­band­de­ckel mit einem Matt­co­ver ver­zieht oder wölbt sich in der Regel leicht. Die Text­qua­li­tät ist grund­sätz­lich gut. Die gedruck­te Bild­qua­li­tät ist jedoch nicht die bes­te. Für den Druck wur­den die Opti­on der Schwarz-Weiß-Gra­fik gewählt. Die Schwarz-Weiß-Gra­fi­ken wer­den bei Ama­zon grund­sätz­lich nicht als voll­wer­ti­ge Grau­stu­fen­bil­der gedruckt, son­dern wei­sen eine leich­te Kör­nung auf; die Metho­de ist ähn­lich bei dem Dithe­ring in der Bild­be­trach­tung. Das Buch lässt sich aber gut auffalten.

Das Buch DNA-Genea­lo­gie – ein prak­ti­scher Rat­ge­ber. Band 1: Vor dem Test“ ist das ers­te Band von ins­ge­samt 3 Bän­den. Das 2. Band wird sich mit dem The­ma der Durch­füh­rung von DNA-Tests genau­er aus­ein­an­der­set­zen und im 3. Band im der Bear­bei­tung und der Inter­pre­ta­ti­on der Ergeb­nis­se beschäf­ti­gen. Über die Sinn­haf­tig­keit von 3 Bän­den wer­de ich im wei­te­ren Ver­lauf die­ses Bei­trags noch etwas schreiben.

Das Buch ist in 9 Kapi­tel unter­teilt. Wesent­lich wich­tig für das The­ma der DNA-Genea­lo­gie sind die ers­ten 6 Kapi­tel. Das ers­te Kapi­tel erklärt in ein­fa­chen Wor­ten, was die DNA-Genea­lo­gie im Unter­schied zu klas­si­schen Genea­lo­gie über­haupt ist. Im zwei­ten Kapi­tel wird der Sinn und Zweck der DNA-Genea­lo­gie genau­er vor­ge­stellt und wel­chen Nut­zen sich für den poten­zi­el­len Anwen­der dar­auf ergibt. Das drit­te Kapi­tel erklärt die unter­schied­li­chen Typen der DNA-Genea­lo­gie. Das vier­te Kapi­tel ist das größ­te Kapi­tel und zugleich der Kern die­ses Buchs. Es stellt die fünf bekann­tes­ten Anbie­ter von DNA-Test genau­er vor (Ancestry, MyHe­ri­ta­ge, Living DNA, 23andMe und Fami­lyT­ree DNA) und gibt wesent­li­che Infor­ma­tio­nen zum Ange­bot und dem anschlie­ßen­den Bestell­vor­gang wie­der. Das fünf­te Kapi­tel geht der Fra­ge nach, wel­chen DNA-Test man als ers­tes kau­fen soll­te und im sechs­ten Kapi­tel wer­den ein paar häu­fi­ge Fra­gen beantwortet. 

Mir viel zunächst ein­mal auf, dass das Buch sich leicht und schnell lesen lässt. Inner­halb von 2 – 3 Stun­den ist man fer­tig. Schließ­lich soll­te man beden­ken, dass das Buch sich an die Ziel­grup­pe der weni­ger erfah­re­nen Nut­zer rich­tet, die bis­her kaum mit dem The­ma der DNA-Genea­lo­gie in Berüh­rung kamen. Das Buch ist nach mei­ner Mei­nung nach gut an der Ziel­grup­pe ange­passt. Es geht nicht zu sehr in den wis­sen­schaft­li­che Mate­rie der DNA-Genea­lo­gie rein, son­dern führt den Leser mit einem guten, ver­ständ­li­chen Abstand an der Ober­flä­che entlang.

Das Her­aus­for­dernds­te vom Ver­ste­hen her an dem Buch für den uner­fah­re­nen Leser ist bes­ten­falls die unter­schied­li­chen Typen der DNA, die für die DNA-Genea­lo­gie rele­vant sind und in den Buch leicht erklärt wer­den. Dabei han­delt es sich um die auto­so­ma­le DNA, die mito­chron­dria­le DNA, die Y‑DNA und die X‑DNA (nicht zu ver­wech­seln mit der künst­li­che xDNA). An die­ser Stel­le muss ich geste­hen, dass ich – bevor ich das Buch gele­sen habe – zuvor noch nie von einer X‑DNA gehört oder anders­wei­tig gele­sen habe. Zwar mag mir die Funktion(sweise) der auto­so­ma­len DNA, der mito­chron­dria­len DNA und der Y‑DNA ver­ständ­lich sein, bei der X‑DNA tue ich mich jedoch noch etwas schwer dabei. Inner­lich stel­len mir die Fra­gen: War­um gibt es die X‑DNA über­haupt? Was hat sich für einen Nut­zen? War­um sind die Ver­er­bungs­re­geln sche­ma­tisch asym­me­trisch ver­teilt? Auf die­se Fra­gen wer­de ich wohl selbst eine Ant­wort suchen müssen.

Das Buch hal­te ich für gut gelun­gen und es ist in der Tat ein Ein­stiegs­rat­ge­ber für Benut­zer, die mit der DNA-Genea­lo­gie wenig in Berüh­rung kamen. Aller­dings muss ich an die­ser Stel­le etwas kri­ti­scher fra­gen: War­um wer­den 3 Bän­de geschrie­ben? Und ist es über­haupt nötig, eine klei­ne Buch­rei­he dar­über zu schrei­ben? Falsch ist es natür­lich nicht, aber ich befän­de mehr Nut­zen dahin­ter, wenn man statt 3 Bän­de eher ein kom­plet­tes Buch zu die­sem The­ma schrei­ben wür­de. Den Vor­teil sehe ich dar­in, dass der Leser dann alles Nöti­ge in einem Buch hat und nicht war­ten muss, wann das 2. Band und spä­ter noch das 3. Band erschei­nen wird. Eine Durch­füh­rung eines DNA-Test soll­te nicht dar­an schei­tern, bis man alle 3 Bän­de gele­sen und hier­auf sich dann ent­schie­den hat, ob man einen DNA-Test macht (oder nicht). Okay, in der Pra­xis wird man in fast allen Fäl­len natür­lich DNA-Tests machen, ohne die 3. Bän­de (bzw. zumin­dest den ers­ten Band davon) durch­ge­le­sen zu haben und ein Fazit dar­auf auf­zu­bau­en. Aller­dings kann man dann auch hier die Fra­ge auf­wer­fen, ob es dann nutz­voll ist, über­haupt das vor­lie­gen­de Buch zu kau­fen, wenn man den DNA-Test eh durch­füh­ren will.

Kurz gesagt: Ich fin­de das Buch als Rat­ge­ber für Ein­stei­ger zur DNA-Genea­lo­gie gut gelun­gen. Aller­dings sehe ich mehr Nut­zen in einem einem ein­heit­li­chen Buch statt in einer klei­nen Buch­rei­he aus 3 Bän­den bestehend.

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