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Genealogentag Meinung

Mein persönlicher Rückblick des 71. Deutschen Genealogentages 2019 in Gotha

Vom 13.-15. September 2019 wurde in der Stadthalle von Gotha der 71. Deutsche Genealogentag (DGT) veranstaltet, dessen Ausrichter diesen Jahres die Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen (AGT) war. Ich habe ebenfalls den 71. DGT besucht. Es war lediglich nur ein Tag für mich gewesen, der aber zugleich als besucherintensivste Tag galt. Von meinen Besuch an diesem Tag konnte ich ein paar Eindrücke gewinnen/mitnehmen und musste dabei feststellen, dass der 71. DGT gefühlt anders war, als ich es bisher kannte.

Der 71. DGT war der dritte Genealogen in Folge gewesen, den ich besuchte. Die beiden vorhergehenden Genealogentage fand zuvor in 2017 in Dresden und 2018 in Melle bei Osnabrück statt. Meine Intention für den Besuch des 71. DGT war und ist wie immer das Treffen & Smalltalken alt bekannter und neuer, genealogischer Gesichter, sowie das Besuchen von speziellen Vorträgen für den Wissenserwerb interessanter und neuer Sachverhalte. Bereits zwei Monate vor dem offiziellen Stattfinden des 71. DGT habe ich über die offizielle Webseite https://71dgt19.agt-gen.de/ versucht, mich über das Programm zu informieren und das Ticket für jenen Veranstaltungstag zu kaufen, den ich besuchen wollte. Bereits aber beim Besuchen der offiziellen Webseite musste ich feststellen, dass die Webseite zum damaligen Zeitpunkt noch einer Baustelle glich und die Anmeldung für den gewünschten Veranstaltungstag noch mit einigen technischen Problemen kämpfte. Ich hatte bereits damals eine ausführlichere Kritik über den damaligen Stand der offiziellen Webseite des 71. DGT geschrieben. Erst ca. fünf Wochen für dem Start des 71. DGT waren die relevanten Infos nach meinem persönlichen Eindruck auf der Webseite eingepflegt und die Webseite funktionierte so, wie man es sich wünschte.

Ich hatte meinen Besuch beim 71. DGT für den 14. September vorgemerkt. Dies war ein Samstag gewesen, der bekanntlich immer als besucherintensivste Tag galt. Den Veranstaltungstag zuvor und danach habe ich nicht besucht. Vielleicht sollte ich aber das mal irgendwann machen. Das Ticket pro Veranstaltungstag, den man besuchen wollte, kostete lediglich 10 EUR. Ich empfand diesen Preis sehr günstig.

Jedenfalls trat ich am 14. September meine Reise nach Gotha an. Die Hin- und Rückfahrt mit ca. 4 Stunden regulärer Fahrtzeit verträglich gewesen. Lediglich bei der Hinreise musste ich 2 Stunden zusätzliche Verspätung aufbringen. Dadurch passierte es auch, dass ich zwei der geplanten Veranstaltungen verpasste, die ich eigentlich sich besuchen wollte. Ich hatte nämlich im Vorfeld eine Auflistungen der Veranstaltungen veröffentlicht, die ich besuchen wollte. Alles in einem blieben mir dann nur noch 4 Veranstaltungen übrig, die man besuchen konnte. Jedenfalls traf ich dann gegen 12 Uhr an der Stadthalle von Gotha ein.

Ich vor den Pforten der Stadthalle in Gotha
Ich vor den Pforten der Stadthalle in Gotha

Nach dem Einchecken am Empfangsstand musste ich schnell feststellen, dass man tags zuvor auch noch einigen Problemen zu stemmen hatte. So wurde z. B. der Veranstaltungsplan kurzfristig gegen einen neuen Plan ausgetauscht, da es einige Absagen bisheriger vortragenden Personen gab, durch es im Veranstaltungsplan zu Umstrukturierungen kam. Glücklicherweise gab es im Falle bei den Veranstaltungen, die ich besuchen wollte zu keinen signifikanten Änderungen.

Schnell stellte ich aber auch fest, dass einige mir bekannte Gesichter nicht auf dem Genealogentag anwesend war oder nur sehr kurz auftauchten und dann schnell von der Bildfläche wieder verschwanden. Dies empfand ich ein wenig bedauerlich. Ob es an der Ausrichtung des diesjährigen Genealogentag mit den kleinen Pannen lag, mag man zwar bezweifeln. Jedoch war es unüberschaulich, dass ein gewisser Teil des Personenkreises nicht anwesend war, die man sonst zuvor in Dresden oder Melle getroffen bzw. kennengelernt hat.

Auch erfuhr ich, dass Dirk Weissleder, der Vorsitzende des DAGV, eine mahnende Rede an die anwesenden Gäste gehalten. Diese Rede betraf den grundlegenden, drohenden Fortbestand der Genealogievereine gegenüber einem wesentlich jüngeren Personenkreis, sofern keine geeigneten Maßnahmen getroffen werden.

Zudem berichtete man mir, dass der Umgangston in den sozialen Medien zwischen den Ahnenforscher raucher und unhöflicher geworden. Da ich in den letzten Monaten keine intensiven Kontakte dieser Art geführt habe, kann ich diese Beobachtungen weder bestätigen noch widerlegen.

Von den fachlichen Vorträgen, die man als zahlender Besucher anhören darf, war der Vortrag über den inhaltlichen Aufbau von Ortsfamilienbüchern mein persönlicher Favorit gewesen, von Manfred Wegele vorgetragen wurde. Leider hatte Manfred Wegele während seines Vortrags sich zu Beginn mit einigen Anekdoten und Geschichten etwas Zeit gelassen. Dadurch musste er den eigentlichen Inhalt, der sich mit dem Inhalt und Aufbau von Ortsfamilienbüchern beschäftigt, ein wenig beschleunigt vortragen, wodurch er auf die geplante Vortragszeit um einige Minuten überzog. So war es mich nicht möglich gewesen, die nötigen Notizen niederzuschreiben. Das Potenzial dieses Vortrags hat sich meiner Meinung nach dadurch etwas verfehlt.

Anders sah es mit den beiden nachfolgenden Vorträgen über die Entstehung der deutschen Schrift aus und der anschließenden Schreibübung. Dieser Vortrag wurde von Franz Neugebauer aus der Sütterlinstube von Dresden geführt. Hier muss ich sagen, gestaltete sich der Vortrag, der aus zwei Teilen bestand, überraschend unterhaltsamer, als ich vermutet habe. Ich lernte so auch ein wenig über die Schreibung von deutschen Buchstaben in der Sütterlinschrift.

Natürlich habe es wie immer auch ein obligatorisches Tweet-up:

Interessanterweise stellte ich fest, dass es keine Kontrollen an den Vortragssälen gab, damit man überprüfte, ob sich ein Besucher nicht in den Vorträgen eingeschmuggelt, wofür der nicht bezahlt hat. Diesmal konnte ich keine Kontrollen wahrnehmen. Besonders auch dann, wenn man das Namenschild absichtlich in der Hosentasche versteckt. Denn das ist meine persönliche Angewohnheit, dass ich mein Namenschild mit Absicht in meiner Hosentasche verstecke. Das hat nichts mit Datenschutz & Co. zu tun, sondern es ist eine persönliche Gegebenheit von mir, damit die Leute raten, wer dieser Kerl ohne Namenschild ist.

Was bleibt mir als Fazit zu diesem Genealogentag zu sagen? Diesmal fällt es wesentlich schwerer aus. Für mich war eine spürbare Schräglage beim Genealogentag erkennbar gewesen. Die Anzeichen hierfür zeigten sich unter anderem an den oberen geschilderten Umständen in diesem Beitrag. Auch bemerkte ich, dass ich zu den wenigen Vorträgen, die ich besuchen konnten, sich der aufnehmbare Nutzen in Grenzen hielt, als ich es sonst von Dresden oder von Melle anderes gewohnt bin.

Natürlich ist mein Ergebnis rein persönlicher Natur und kein allgemeines oder objektives Urteil. Es ist lediglich das Ergebnis, was ich wahrgenommen habe. Dazu trägt vor allem der Umstand mit bei, dass ich nur ein Veranstaltungstag besucht habe und die anderen beiden Veranstaltungstage nicht. So konnte ich unter Umständen nur eine beschränkte Wahrnehmung des DGT aufgenommen habe. Bei anderen Besuchern wiederum ergab sich womöglich ein komplett anderer Rückblick, z. B. der vom Verein für Computergenealogie. Ich würde mich daher freuen, aber andere Ergebnisse von Besuchern des DGT mal zu lesen.

Der kommende 72. DGT 2020 wird in Tapfheim vom 28. bis 30. August 2020 stattfinden. Tapfheim liegt ca. 50 km nördlich von Augsburg nahe in der Nähe von Donauwörth bei den Schwaben im Bundesland Bayern. Ausrichter ist diesmal der Bayerische Landesverein für Familienkunde, Bezirksgruppe Schwaben.

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